Die letzten beiden Jahren waren auch für Natascha sportlich eine große Katastrophe. Verletzungen, Erkrankungen, berufliche Neuorientierung und Corona führten dazu, dass viele Monate an Training oder gar an Wettkämpfen kaum zu denken war. Doch als ausgebildete Mentaltrainerin machte sich Natascha ihr Wissen selbst zu Nutzen und startet ihr #comebackstronger.

2023: Ein neues Jahr ein neuer Versuch. Nur das mein Versuch schon im Dezember des vorigen Jahres begann. Mein Ziel war es endlich wieder regelmäßig und kontinuierlich zu trainieren und eine konstante Form aufzubauen. Zu oft hatten mich in den letzten anderthalb Jahren Störfaktoren von außen dazu gebracht das Training wieder hinzuschmeißen. Hierauf möchte ich zu gegebener Zeit genauer eingehen.

Ich habe in der Zeit auch viel gelernt. Zum Beispiel, dass ich nach längerer Pause nicht nahtlos an alte Leistungen anknüpfen kann. Auch wenn ich es noch sehr will. ich habe auch gelernt, dass mein Körper Zeit braucht sich an frühere Trainings zu erinnern. Aber die wichtigste Erkenntnis war und ist, dass man den eigenen Körper nicht täuschen kann. Egal wieviel Ehrgeiz, Wille und Mentale Stärke in mir steckt am Ende kann ich meinem Körper nicht mehr abverlangen als er im Stande ist zu leisten.

Aus Fehlern lernen und neue Erfahrungen machen

Und so hab ich mich im Dezember entschieden einen neuen Versuch zu starten und es diesmal sehr langsam anzugehen. Ich wollte nicht die selben Fehler machen, wie in den vorherigen Versuchen der letzten anderthalb Jahren. Und so ging ich anfangs für 5 km Einheiten raus, obwohl ich früher niemals unter 10 km das Haus verließ.

Es ist mir schwer gefallen mich zurückzuhalten, aber es zahlte sich aus. Ich konnte Woche für Woche die Länge der Trainings steigern, blieb aber dauerhaft bei langsamem Tempo um erstmal die Ausdauer wieder aufzubauen. In der ersten Woche des neuen Jahres gelang es mir bereits einen Wochenumfang von über 50 km zu erreichen.

Bereits im Herbst habe ich mich durch einen Anflug von Motivation für die Winterlaufserie in Porz angemeldet. So bot sich mir zeitnah eine Möglichkeit meine Form unter Wettkampfbedingungen zu testen. Eine willkommene Motivation dranzubleiben. Und am 22 Januar stand ich das erste Mal wieder an der Startlinie eines Wettkampfs, obwohl ich keine einzige richtige Tempoeinheit trainiert habe. Ich hatte keine Ahnung was ich im Stande war zu leisten aber das half mir diesmal völlig entspannt an die Sache ran zu gehen. Es gab keinen Druck, so wie sonst wenn man auf eine gewisse Zeit hin trainiert hat. Ich fühlte mich ein wenig an meinen ersten Marathon erinnert. Auch damals war ich frei von Zeit und Leistungsdruck an die Sache rangegangen, weil ich keine Ahnung hatte was drin war. Etwas was nach diesem ersten Versuch so nicht mehr abrufbar gewesen ist.

#comebackstronger 10km bei der Winterlaufserie

Und so stand ich an der Startlinie in Porz beim ersten Lauf der 38. Winterlaufserie mit einem angenehmen, kribbeligen Gefühl im Bauch. Voller Vorfreude wieder mit vielen anderen Läufern den eigenen Leistungszustand zu messen.

Ich lief nach Gefühl, was mir nur selten gelingt aber diesmal der Schlüssel zum Erfolg war. Ich absolvierte die 10 km unter 48 Minuten und konnte die zweite Hälfte sogar schneller laufen als die erste. Ich war super Happy und konnte es gar nicht so richtig fassen. Nach nur 4 Wochen strukturiertem Training war ich in der Lage eine vorzeigbare Leistung abzurufen. Ganz ausstellen konnte ich die kritischen Stimmen in meinem Kopf nicht, die mich daran erinnerten das ich damit immer noch knappe 5 Minuten langsamer war als zu meinen besten Zeiten. Und doch überwiegt die Freude und Zuversicht das mit Geduld und Kontinuität noch viel Entwicklung möglich ist. #immerweiter